Ja, es gibt nachhaltige Investmentfonds. Bei nachhaltigen Geldanlagen werden Nachhaltigkeitskriterien, auch ESG-Kriterien genannt, berücksichtigt. Der Name zeigt bereits, dass es um weit mehr geht als den Umweltschutz. Die Abkürzung ESG steht dabei für die englischen Bezeichnungen Environmental, Social und Governance, also: Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Anhand von ESG-Kriterien lässt sich beurteilen, wie nachhaltig z. B. ein Unternehmen oder auch ein Staat handelt.
Bei der Umsetzung der Investition in nachhaltige Werte können unterschiedliche Investmentansätze zur Anwendung kommen, wie z. B. ein Best-in-Class-Ansatz oder so genannte Ausschlusskriterien. Der Best-in-Class-Ansatz filtert anhand detaillierter Nachhaltigkeitsratings die Unternehmen heraus, die in ihrer jeweiligen Branche hinsichtlich ökologischer und sozialer Aspekte sowie den Grundsätzen guter Unternehmensführung vergleichsweise gut bewertet sind. Die Anwendung von Ausschlusskriterien sorgt dafür, dass Investitionen in Unternehmen und Staaten, die in bestimmten kontroversen Geschäftsfeldern (z.B. geächtete Waffen) tätig sind oder Verstöße gegen anerkannte Normen (z.B. die Prinzipien des UN Global Compact) begehen, von vornherein ausgeschlossen oder zumindest begrenzt werden.
Die Sustainable Finance Disclosures Regulation (SFDR), in Deutschland auch unter dem Begriff EU-Offenlegungsverordnung bekannt, regelt die Klassifizierung von Finanzprodukten in drei Kategorien.
Artikel 6 – Produkte, die keine oder nur im geringen Umfang Nachhaltigkeitsrisiken berücksichtigen.
Artikel 8 – Produkte, die Nachhaltigkeitsrisiken berücksichtigen und darüber hinaus ökologische oder soziale Merkmale verbindlich in ihrem Investmentprozess integrieren.
Artikel 9 – Produkte, die ein explizites Nachhaltigkeitsziel verfolgen.